Unser RoRo (Roll On Roll Off) Schiff ist endlich da und der Herr, der neben Lea im Flieger gesessen hatte, ruft sich zurück in unsere Erinnerung. Ich habe seit gestern Abend nun auch endlich Fieber und sitze neben Bernardo, der sich extra frei genommen hat, um mich zum 70km entfernten Hafen zu bringen. Es sind 35 Grad im Schatten und es geht kein Lüftchen. Eine Mitarbeiterin der viel zu überteuerten Agentur, die bei der Hafenabwicklung hilft, nimmt mich in Empfang und es dauert für drei Schritte (Stempel des Zolls, Spürhund, Fahrzeug aus dem gesichterten Bereich fahren) 6h. Dann kämpfe ich mich

unter krassen Fieberschüben zurück nach Buenos Aires durch den Stau. Eine echte Höllenfahrt. In Bernardos Wohnung angekommen lege ich mich sofort hin und Lea hat die Kinder für die nächsten 48h allein. Dann geht es mir etwas besser und mit ein bisschen Ibuprofen machen wir uns auf. Wir müssen hier raus. Ans Meer. Mar del Plata heißt das erste Ziel. Die 400km schaffe ich gerade so und muss dann unter Fieber- und Kopfschmerzschüben eine Woche lang im Bus das Krankenbett schieben. Ich denke Covid. Vom älteren Herren aus dem Flugzeug.

Ein wenig kann ich aber von der Provinz Buenos Aires auf dem Weg nach Mar del Plata noch einsaugen. Nachdem wir die Großstadt hinter uns gelassen haben, fahren wir durch endlose Weiten. Nur Pferde und Kühe. Die Straße geht nur geradeaus. Hunderte Kilometer. Es ist wunderschön den Lärm der Stadt hinter sich zu lassen. Mein Spanisch ist schon wieder etwas flüssiger und ich fühle mich hier irgendwie wohl.